Durch das Innenministerium wurde das ABC-Schutz-Konzept NRW “Messzug NRW” veröffentlicht und mit Erlass vom 17.07.2009 eingeführt. Kurz wurde dies hier im Blog schon gemeldet. Auf der Internetseite des Instituts der Feuerwehr NRW steht das Konzept zur Verfügung. Das Konzept wurde von einer landesweiten Arbeitsgruppe erstellt und den Kreisen und kreisfreien Städten im Entwurf zur Verfügung gestellt, um daran mitzuwirken.
Das Konzept hat einem Umfang von 54 Seiten und ist in elf Abschnitte gegliedert. Acht Anlagen runden das Konzept ab.
Gliederung:
- Einleitung
- Begriffe und Definitionen
- Einsatzstellenorganisation
- Messaufgaben auf der Ebene der Kreise und kreisfreien Städte
- Überörtliche Hilfe “Messen”
- Personal
- Einsatztaktik
- Lagedarstellung
- Mess- und Probenahmeprotokolle
- Spezielle Messeinheiten
- Material- und Ausrüstungsbedarf
In dem Konzept wird der Umfang an Material und Personal mit deren Qualifikation für einem Messzug NRW. Dieser besteht mindestens aus:
- 1 Einsatzleitwagen (ELW 1)
- 2 Messfahrzeugen
- 3 Messtrupps auf geeigneten Fahrzeugen
Messfahrzeuge sind ABC-Erkundungskraftwagen (Bund) und ABC-Erkundungskraftwagen (NRW). Die letzteren sollen durch das Land beschafft werden. Die (Mess-)Technischen Anforderung an die ABC-ErkKW (NRW) werden in dem Konzept genauso formuliert. Genauso wird für die Messtrupps die (Mess-)Technischen Anforderung definiert.
Im Rahmen von Überörtlichen Einsätzen wird kann ein Messzug NRW mit dem Stichwort “ÜMessen 1” angefordert werden. Auf Ebene der Bezirksregierung sollen dazu zusätzlich Einheiten mit dem Stichwort “ÜMessen 2” besteht aus einer Führungsstaffel einschließlich Messleitkomponente und fünf Messfahrzeugen (ABC-ErkKW Bund+NRW) gebildet werden.
Für die einzelnen Funktionen in den Führungs- und Messkomponenten der Einheit werden die notwendigen Ausbildungen eindeutig definiert. Besonders wichtig ist das dem Messzug NRW, wie auch der “ÜMessen 2”-Einheit ein Fachberater ABC zugeordnet.
In der Einleitung wird diese Funktion wie folgt definiert:
Fachberater “ABC” sind zur Unterstützung der Messleitung bei der Auswahl der Messsysteme, zur Bewertung des Messergebnisse und bei der Auswahl der überörtlichen Hilfe zwingend erforderlich.
Mit dem Konzept wurde Mess- und Probenahmeprotokolle eingeführt. Mit dem Messprotokoll können Messergebnisse kodiert eingetragen und über Sprechfunk übermittelt werden.
In der Anlage 6 “Ereignisabhängige Nachweisverfahren” werden in Anlehnung an die vfdb-Richtline 10/05 die Einsatzmöglichkeiten und -grenzen von Messtrupps und Messfahrzeugen aufgezeigt.
Zur Vereinheitlichung der Lagedarstellung und damit zur Verbesserung der Zusammenarbeit wurde ein System aus farbigen Punkten eingeführt. Dabei werden die Messpunkte durchnummeriert.
Das ganze auf einer Karte sieht dann wie im folgenden Bild aus.
Diese Lagebild kann dann fotografiert und elektronisch übermittelt werden. Genauso sollte der zeitliche Ablauf dokumentiert werden.
Eine schönes und rundes Konzept wie ich finde. Besonders herauszustellen ist die Einführung des Fachberaters ABC zur Unterstützung des Zugführers. Das einheitliche Messprotokoll mit der Kodier- / und Dekodiertabelle. Die Anlage 6 “Ereignisabhängige Nachweisverfahren”, die ein sehr gutes Hilfsmittel ist. Nicht zu letzt die Lagedarstellung.