Informationsbeschaffung in ABC-Lagen

Informationsbeschaffung in ABC-Lagen

Die Informationsbeschaffung wird in der FwDV 500 Informationsgewinnung genannt. Die dort getroffen Regelungen sind für den Einsatz sehr hilfreich. In der FwDV 500 wird die Informationsbeschaffung in vier Stufen eingeteilt.

Stufenkonzept der FwDV 500

Stufe 1 Sofortinformation (z. B. Gefahrzettel, Feuerwehrpläne)
Stufe 2 Kurzinformation (z. B. Betriebsanweisungen, Sicherheitsdatenblätter, Begleitpapiere)
Stufe 3 Detaillierte Information (z. B. Datenbanken, Nachschlagewerke)
Stufe 4 Experteninformation (z. B. Spezialisten, besondere Gefahrguteinheiten)

 

Stufe 1 Sofortinformation

Aus diesen Informationen lassen sich für Ersteinsatzkräfte sehr schnell und sicher Handlungshilfen für die ersten Minuten ableiten. Das Verstehen dieser Informationen wird von jeder Einsatzkraft erwartet. Und genau das muss man in der Aus- und Fortbildung sicherstellen.

Hilfreich sind Falt- und Merkblätter, wie dieses des Bundesverkehrsministeriums oder solche Nachschlagewerke, wie der Notfallhelfer Gefahrgut oder Der kleine Gefahrgut-Helfer.

 

Stufe 2 Kurzinformation

Jeder Einsatzkraft die eine ABC-Ausbildung bekommen hat, sollte sich mit Kurzinformation auskennen und sie lesen können. Auch hier gilt, nur das Beschäftigen mit diesen Informationen bereitet Einsatzkräfte darauf vor diese im Einsatz sicher und schnell lesen zu können.

Sicherheitsdatenblätter können hier u.a. für die Ausbildung heruntergeladen werden. Ein Auswahl ab Begleitpapieren stehen bei ABC-Gefahren.de zur Verfügung.

Mit der Änderung der ADR 2009 gibt es keine stoffbezogenen oder gruppenbezogen Schriftlichen Weisungen sondern nur noch eine. Dies können sie in deutsch hier bekommen. Alle anderen verfügbaren Sprachen gibt es hier.

 

Stufe 3 Detaillierte Information

Sehr kompakte Nachschlagewerke für Einsatzkräfte sind die Emergency Response Intervention Cards oder Gefahrgut-Ersteinsatz. Diese sind sehr kurz und knapp gehalten und stellen die wesentlichen Information für die ersten Maßnahmen dar. Für weitergehende Information wird das Handbuch der gefährlichen Güter (Hommel) genutzt. Hilfreich ist auch der Gefahrgutschlüssel.

Über die Nutzung es Internet für die Informationsbeschaffung habe ich hier schon etwas geschrieben und die dort einige verfügbaren Datenbanken vorgestellt.

Zusätzlich können elektronische Datenbanken auf einem Computer oder Laptop direkt ohne Internet genutzt werden. Zwei sehr häufig verwendete Produkte sind RESY – Rufbereitschaft- und Ersteinsatzinformationssystem und Memplex.

 

Stufe 4 Experteninformation

Die chemische Industrie stellt mit TUIS ein System zur Information und Unterstützung von Einsatzkräften zur Verfügung. MEDITOX bietet medizinisch/toxikologische Unterstützung der Einsatzkräfte an. Die schon eingerichteten und noch im Aufbau befindlichen Standorte der Analytische Task Force (ATF) bieten auch Unterstützung in C-Lagen an. Auf A-Lagen ist die Zentrale Unterstützungsgruppe des Bundes (ZUB) spezialisiert. Für B-Lagen bietet die Ständigen Arbeitsgemeinschaft der Kompetenz- und Behandlungszentren (StAKoB) Unterstützung und Hilfe.

Ein sehr schöne Darstellung des Themas von Klaus Ehrmann, (Fachberater Chemie Feuerwehr Siegen & Feuerwehr Netphen) ist in dieser Präsentation zu finden.

Meine Links zum Thema finden sie bei delicious.com.

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