Löschwasserrückhaltung

Löschwasserrückhaltung

Gerade bei Großbränden wird sehr viel Löschwasser eingesetzt. Dieses wird durch das Brandgut kontaminiert. Zusätzlich können gelagerte Produkte das abfließende Löschwasser kontaminieren. Je nach Gefährlichkeit der Produkte kann dies Auswirkungen auf die Einsatzkräfte, die Bevölkerung und die Umwelt haben haben. Kurzfristige bzw. sofortige Wirkungen auf Menschen sind eher selten, meist sind dies längerfristige Wirkungen. In erster Linie stellt das Löschwasser eine Gefahr für die Umwelt dar.

Die Feuerwehr-Dienstvorschrift 500 (FwDV 500) sagt zu dem Thema:

Besteht der Verdacht, dass abfließendes Wasser (z. B. Löschwasser) mit ABC-Gefahrstoffen kontaminiert ist, so müssen Maßnahmen zur Verhinderung einer Ausbreitung (Löschwasserrückhaltung) getroffen werden.

Nicht nur daraus ergibt sich im Einsatz die Verpflichtung, zu prüfen, ob und wie ich mit dem Löschwasser umzugehen habe. Zwar gibt es mit der Löschwasser-Rückhalte-Richtline (LöRuRl) (Wikipedia Artikel) entsprechende Auflagen, diese gilt aber nur für eine sehr begrenzte Anzahl von Objekten. Auch bei Bränden in anderen Objekten kann kontaminiertes Löschwasser anfallen.

Sehr schön zusammengefasst wurde die gesamte Problematik in dem Papier „Gewässerschutz bei Bränden in Industrie- und Gewerbebetrieben

Die Probleme im Einsatz können nur, wie dort beschrieben gemeinsam mit den zuständigen Stellen gelöst werden. Die Feuerwehr kann und muss sich aber, nicht zuletzt auf Grund der Regelung in der FwDV 500, des Themas annehmen.

Neben den dort erwähnten Maßnahmen zur Nutzungen von Abwasseranlagen können, auch mobile Mittel zur Löschwasserrückhaltung durch die Feuerwehr selbst aufgebaut werden. Auf dem Markt gibt des u.a. den Doppelkammerschlauch der Firma Öko-Tec.

Mobile Hilfsmittel erfordern aber extra geschultes Personal und eine Taktik für den Einsatz der Löschwasserrückhaltung (LWR). Und nicht zuletzt ein Konzept, wie das dort zwischen gespeicherte Löschwasser entsorgt werden kann. Bis zu 50% des eingesetzten Löschwasser fließen bei einem Großbrand aus der Einsatzstellen wieder ab und müssen zurückgehalten werden. Wenn also 2000 Liter pro Minute eingesetzt werden, muss ich mit bis zu 1000 Liter pro Minute kontaminiertem Löschwasser rechnen.

Und für diese Mengen an Löschwasser muss man ein Konzept haben, das vor einem Einsatz in Zusammenarbeit mit der Umweltbehörde erstellt wurde. Im Rahmen der Einsatzvorbereitung müssen folgende Fragen beantwortet werden:

Wann muss ich das Löschwasser zurückhalten?

Wie kann ich das Löschwasser zurückhalten?

Wie kann ich es entsorgen?

One comment

  1. Mark Hellberg

    Hallo Herr Schild,
    Eine der effektivsten Methoden, um Löschwasser zurückzuhalten, sind entsprechende Auffangbecken bzw. -wannen. Die müssen allerdings im Gebäudekonzept schon vorgesehen sein, da ein nachträglicher Einbau meist nicht möglich ist. Ansonsten bleibt nur die Möglichkeit, das Wasser mittels Löschwasserbarrieren zurückzuhalten, welche die Türen, Tore und sonstigen Ausgänge an Gebäuden effektiv verriegeln.
    Die von Ihnen angesprochenen Schläuche sind quasi die letzte Instanz, bis dahin sollte es idealerweise gar nicht kommen.

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