Blick über den Tellerrand – Giftpflanzen

Blick über den Tellerrand – Giftpflanzen

Neben Gifttieren sind in der Natur auch Pflanzen anzutreffen, die bei Hautkontakt Gesundheitsschäden verursachen oder deren Aufnahme in den Körper tödlich enden kann.

Die Informationszentrale gegen Vergiftungen, Zentrum für Kinderheilkunde, Universitätsklinikum Bonn stellt Informationen zu giftigen Pflanzen und Pilzen im Netz bereit. Die Hauptgefahr geht bei gefährlichen Pflanzen vom Verschlucken oder der Aufnahme giftiger Bestandteile über die Nahrung aus. Bei Hautkontakt ist bei in Deutschland heimischen Pflanzen keine Lebensgefahr zu erwarten, gesundheitliche Beschwerden (auch länger anhaltend) sind jedoch möglich.

Neben Narzissen, Hyazinthen und Primeln lösen auch viele Mitglieder der Familie der Korbblütler wie Butterblume, Arnika, Beifuß und Ringelblume allergische Hautreaktionen in Form von Hautreizungen aus. Besonders schmerzhaft kann der Hautkontakt zu Riesenbärenklau, Wiesenraute, Bergamotte, Sellerie und Petersilie sein. Darin enthaltene Stoffe namens Furocumarine wirken bei Sonneneinstrahlung, dabei können auf der Haut starke Rötungen und schmerzhafte Blasen entstehen. Die Symptome sind vergleichbar mit schweren Verbrennungen, sind sehr schmerzhaft und heilen nur langsam.

Um Pflanzen bestimmen zu können hat die TU Ilmenau zusammen mit dem Max Planck Institute für Biogeochemie in Jena die Flora Incognita App mit einer speziellen Pflanzenbestimmungssoftware entwickelt. Derzeit kann Flora Incognita bereits 4840 verschiedene Wildkräuter, Blumen, Bäume, Gräser und Farne erkennen. Moose, Flechten und Pilze können mit der App nicht bestimmt werden. Kultivierte Arten und Sorten sind in der App ebenfalls nicht enthalten, da sich das Flora Incognita Projekt auf wild wachsende Pflanzenarten konzentriert. Für die Bestimmung via App ist eine Internetverbindung erforderlich. Falls vor Ort bei der Pflanze keine Internetverbindung vorhanden ist können die Bilder gespeichert und die Bestimmung durchgeführt werden, sobald eine Internetverbindung besteht.

Da Kinder besonders durch Giftpflanzen gefährdet sind (v.a. Kleinkinder, die gerne alles in den Mund nehmen), ist in der BfR-App: Vergiftungsunfälle bei Kindern den Giftpflanzen ein eigenes Kapitel gewidmet. In dieser App stehen die Informationen zu den Pflanzen auch offline zur Verfügung.

Für Kinderbetreuungseinrichtungen liefert die DGUV Information 202-023 „Giftpflanzen – Beschauen, nicht kauen!“ Informationen, auf welche Giftpflanzen im Außenbereich von Kinderbetreuungseinrichtungen geachtet werden muss, welche Gefahren von den Pflanzen ausgehen (auch z.B. Gesundheitsschaden bei Hautkontakt) wie diese erkannt werden können und was im Falle einer Vergiftung zu tun ist.

 

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